Dienstag, 22. September 2015

Mauritius

Mauritius, Soldat und Märtyrer. Mauritius war römischer Offizier in der 22. Legion, der sogenannten „thebaischen Legion“. Diese Legion war in Ägypten ausgehoben worden und bestand fast nur aus Christen. Mauritius fand mit seinen Gefährten den Martertod bei Agaunum in der heutigen Westschweiz zwischen 280 und 300.
Nach dem Bericht des Bischofs Eucherius von Lyon aus dem 5. Jahrhundert wurden die Legionäre niedergemetzelt, weil sie sich nicht an der Christenverfolgung des Kaisers Maximianus Herkulius beteiligen wollten. 380 wurde über den damals wiederaufgefundenen Gebeinen der Märtyrer eine Kirche erbaut, bald entstand dort ein Kloster, das den Namen Saint-Maurice erhielt. Kloster und Wallfahrt verbreiteten den Kult des hl. Mauritius in Europa. Unter den Ottonen und Saliern war der heilige Soldat Mauritius sogar Reichspatron. Seit dem 11. Jahrhundert befolgen die Mönche die Augustinerregel, die Äbte trugen sogar bis 1840 die Titularwürde eines Bischofs von Bethlehem, bis heute ist der Kirchenschatz von Saint-Maurice der bedeutendste der Schweiz. Mauritius wird dargestellt in Soldatenrüstung, meist von dunkler Hautfarbe. Sein Name bedeutet ja soviel wie „Mohr“.
(Martyrologium Sancrucense)

Das Glasfenster im Kölner Dom ist Teil des typologischen Geburt Christi-Fensters aus dem Jahr 1507. Im unteren Bereich sind die Stadtpatrone Kölns zu sehen, der Bildausschnitt zeigt den hl. Mauritius.

Mauritius, Kölner Dom


Im Heere des Maximianus gab es eine Legion Soldaten, die Thebäer hießen, hervorragend an Tapferkeit, noch hervorragender durch Glaubenstreue. Für den Kaiser kämpften sie mit Tapferkeit, für Christus aber mit ihrer Frömmigkeit. Auch als Soldaten vergaßen sie das Gebot des Evangeliums nicht und gaben Gott, was Gottes, und dem Kaiser, was des Kaisers war. Als sie, wie andere Gruppen auch, zu gewaltsamen Vorgehen gegen die zahlreichen Christen aufgeboten wurden, waren sie es allein, die den grausamen Befehl zu verweigern wagten und erklärten, sie würden solchen Weisungen nicht gehorchen. Als Maximianus diese Antwort der Thebäer vernahm, ließ er jeden zehnten Mann der Legion mit dem Schwert hinrichten. Als aber der Befehl zum zweitenmal an die Thebäer erging, und sie erkannten, dass sie wieder zu verbrecherischen Handlungen verpflichtet werden sollten, erhob sich im Lager überall Lärm und Aufruhr. Alle schrien, keiner werde je zu solchen Verbrechen Beihilfe leisten. Sie zögen es vor, eher den Tod zu erleiden, als Befehlen gegen den christlichen Glauben zu befolgen.

Als Maximianus davon erfuhr ließ er, grausamer als jedes Raubtier, wiederum jeden zehnten Mann hinrichten. Die übrigen Soldaten aber munterten sich gegenseitig auf, in diesem herrlichen Kampfe durchzuhalten. Den größten Überredungseifer zeigt dabei Mauritius, der nach den Überlieferung in der Legion den Rang eines Obersten innehatte. Gemeinsam mit dem Offizier Exsuperius, der die Soldaten ausbildete, und den Soldatensenator Candidus, stärkte er den Glauben dadurch, dass sie jeden einzelnen Mann ermunterten und ermahnten. Gestärkt durch diese Offiziere, ließen sie Maximianus ihren Entschluss übermitteln. Als er ihn vernommen hatte, gab er die Hoffnung auf, ihre Standfestigkeit erschüttern zu können, gab den Befehl, aufgrund eines einzigen Urteils alle hinzurichten und ließ zur Vollstreckung von allen Seiten zahlreiche Truppen heranziehen. So wurden alle mit dem Schwert enthauptet ohne dass sie sich widersetzten. Sie legten ihre Waffen freiwillig nieder und hielten den Nacken ihren Henkern hin.


(Aus einem Bericht über das Martyrium des hl. Mauritius und seiner Gefährten, Eucherius von Lyon, Lesehore)


Herr, unser Gott, du hast dem heiligen Märtyrer Mauritius
und seinen Gefährten die Kraft gegeben,
dem Glauben an Christus treu zu bleiben.
Gib auch uns dem Mut, dir mehr zu gehorchen als den Menschen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
(Tagesgebet)

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